57. Fernsehpreisverleihung mit Publikumsrekord

20.06.2025 | EB in Österreich

Im praktisch bis auf den letzten Platz gefüllten ORF RadioKulturhaus wurden am 16. Juni 2025 die 57. Fernsehpreise der Erwachsenenbildung verliehen. Fünf TV-Produktionen wurden für ihren besonderen erwachsenenbildnerischen Wert ausgezeichnet. Schauspielerin Maria Hofstätter erhielt den renommierten Axel-Corti-Preis. Mit der Verleihung setzte die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) ein starkes Zeichen für eine vielfältige, kritische und bildungsnahe Fernsehlandschaft.

„Die nominierten Sendungen zeigen, wie vielfältig, kritisch und engagiert Medien sein können“, betonte ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher in ihrer Begrüßungsrede. Den offiziellen Auftakt machte KEBÖ-Vorsitzender Bernd Wachter, der in seiner Rede den gesellschaftlichen Mehrwert verantwortungsvoller Berichterstattung hervorhob: „Bei den aktuellen Herausforderungen ist eines sicher: Medienvermeidung ist nicht die Antwort!“Durch den Abend führte John Evers, Sprecher der Jury und Generalsekretär des VÖV. Mit besonderem Stolz richtete er sich an die 86 Einreicher*innen von 13 verschiedenen Sendern: „Sie sind ein Zeichen dafür, dass kein Thema zu schwer, zu kompliziert oder zu langweilig ist und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Medienkompetenz, zu zivilgesellschaftlichem Engagement und zum öffentlichen Diskurs. Bitte machen Sie weiter so!“

Preisträger*innen der 57. Fernsehpreise

Die Serie „Literatur to go“ von Beate Thalberg [Idee, Konzept, transmediale Projektkoordination] und Ursula Schirlbauer [Redaktionsleitung], ausgestrahlt auf 3sat und abrufbar in der Mediathek des ORF, wurde in der Kategorie „Literatur, Kultur, Kunst“ ausgezeichnet.

In der Kategorie „Ökonomische, demokratische und politische Bildung“ ging der Preis an die Dokumentation „Annehmkinder – die Kinder, die zu viel waren“ von Gabi Kerschbaumer, ausgestrahlt auf ORF 2.

Die Dokumentation „Bildung für Alle – Die Geschichte der Österreichischen Volkshochschulen“ von Stefan Nicolini, ausgestrahlt in der Sendereihe „zeit.geschichte“ auf ORF III wurde in der Kategorie „Wissenschaftsvermittlung, -kommunikation, technische Bildung und Digitalisierung“ prämiert.

In der Kategorie „Nachhaltigkeit und Zukunftskompetenzen“ wurde die Dokumentation „Ich kaufe, also bin ich – Kann es guten Konsum geben?“ von Heidi Neuburger-Dumancic, ausgestrahlt auf 3sat, ausgezeichnet

Der Preis für die Kategorie „Menschenrechte und Gesellschaft“ ging an „Aufstand im Bordell – Frauenhandel um 1900“ von Caroline Haidacher [Sendungsverantwortung] und Stefan Ludwig [Drehbuch und Regie], produziert in Kooperation mit NDR/ARTE und NGF Geyrhalter Film, ausgestrahlt in der Sendereihe „Universum History“ von ORF 2.

Axel-Corti-Preis an Maria Hofstätter

Der Axel-Corti-Preis 2025 ging an die Schauspielerin Maria Hofstätter. Ihre erste Reaktion auf die Auszeichnung: „Und warum genau ich?“ – eine typisch bescheidene Reaktion, der ihr beeindruckendes schauspielerisches Werk und ihr vielfältiges gesellschaftliches Engagement für Gerechtigkeit, Kunstfreiheit und Demokratie gegenüberstehen. Das Publikum würdigte die Auszeichnung mit langanhaltendem Applaus.

In ihrer Dankesrede sprach sich Hofstätter für lebenslanges Lernen aus: „Solange man am Leben ist, ist Lernen möglich – und immer von Nutzen.“ Sie schloss mit einem eindringlichen Appell: „Bildung ist eine der besten Absicherungen für unsere Demokratie. Wir dürfen das Ziel, eine demokratische Bildungsgesellschaft zu bleiben, nicht aus den Augen verliehen. 

Foto: ORF/Hans Leitner