Studie zum Thema Demokratiebildung und Erwachsene erschienen

15.05.2025 | EB in Österreich

Eine vom Bund beauftragte Studie (IFES) bringt einige interessante Informationen zum Thema Demokratiebildung für Erwachsene.  So umfasst die Gruppe die nicht an Politik interessiert ist oder meint Demokratie sei nicht die beste Staatsform oder nicht bei der Nationalratswahl 2024 wählen war, rund 40 % aller Befragten. Diese setzt sich insbesondere aus jüngeren Frauen (u. 45 Jahre), Personen mit maximal Pflichtschulabschluss und Migrant*innen zusammen. Thematisch zeigt sich grundsätzlich hohes Interesse daran, wie der Staat funktioniert, was er tut (z.B. Verwendung der Steuergelder, Entstehung von Gesetzen). Fake News erkennen und das Verständnis der Positionen von Parteien (bei oftmals geringer, eigener Kompetenzeinschätzung) sind ebenfalls wichtige Themen. Das Interesse sich politisch/sozial (z.B. im Verein) zu engagieren ist demgegenüber relativ gering, man traut es sich vergleichsweise selten zu.  Trotz des Desinteresses an klassischer Parteipolitik werden Politiker*innen (z.B. Bürgermeister*innen) als geeignet zur Vermittlung von Inhalten zu Politik und Demokratie angesehen.Wissenschafter*innen und Journalist*innen erhalten ebenfalls generell hohe Kompetenzzuschreibung (ausgenommen: sogenannte "demokratieferne" Personen). Gleichzeitig werden aber „Privatpersonen“ ähnlich kompetent gesehen. Erwachsenenbildungstrainer*innen sind in ihrer Arbeit lt. IFES vermutlich weniger bekannt und werden daher selten (20%) genannt. Influencer*innen werden als am wenigsten geeignet angesehen. VÖV-Generalsekretär John Evers meint zu diesen ersten Ergebnissen: "Erwachsenenbildungseinrichtungen sind durchaus daran zu messen, wie inklusiv oder repräsentativ sie in ihrer Teilnehmendenstruktur sind und wie sie Themen der Demokratiebildung in ihren Kursalltag integrieren. Erhebungen wie der Diversitätsmonitor in Wien oder die BELL-Studie stellen hier Volkshochschulen jedenfalls ein gutes Zeugnis aus. Das "Trainer*innen der Erwachsenenbildung" hier nicht als "Topquelle" gereiht sind, hat vielleicht auch mit diesem wenig geläufigen Begriff zu tun. Bei einer OGM-Umfrage (2023) kannten jedenfalls 94 Prozent der Wiener*innen die Volkshochschule, 47 Prozent hatten zumindest einmal einen VHS-Kurs besucht. Es wäre also interessant gewesen, hier z.B. explizit VHS oder VHS-Kursleiter als mögliche Informationsquelle bzw. Vermittlungsplattform für Demokratiebildung gesondert abzufragen. "