KEBÖ-Jahrestagung 2025: Frieden lernen

26.09.2025 | EB in Österreich

Unter dem Motto „FRIEDEN lernen: Chancen und Herausforderungen für die Erwachsenenbildung“ fand am 25. September 2025 die Jahrestagung der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) im Europahaus Wien statt. Rund 140 Teilnehmende aus Bildung, Politik und Zivilgesellschaft diskutierten Wege zu einer friedensfördernden Bildungspraxis in Zeiten globaler Krisen und wachsender gesellschaftlicher Spannungen.

Die Tagung machte deutlich: Friedensbildung ist nicht nur Theorie, sondern auch gelebter Alltag. Bernd Wachter eröffnete mit einem Appell, Bildung als aktiven Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu begreifen, und verwies auf die beeindruckende Bilanz der gemeinnützigen Erwachsenenbildung in Österreich. In einer Videobotschaft betonte Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner die Aktualität des Themas und würdigte das Engagement der KEBÖ-Verbände: "Wir brauchen Bildung, die stärkt, die befähigt und die schützt. Genau hier leisten die Erwachsenenbildner:innen in Österreich einen unverzichtbaren Beitrag“, so Holzleitner. 

In einer lebhaften Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus Politik und Zivilgesellschaft wurde die Rolle der Erwachsenenbildung für Friedensfähigkeit ausgelotet: Keynote-Speaker Harald Welzer (Soziologe), Terezija Stoisits (Volksanwältin a.D.), Nora Tödtling-Musenbichler (Caritas) und Markus Schlagnitweit (ksoe) diskutierten unter Moderation von Magdalena Modler El-Abdaoui (Leiterin Bildungshaus St. Michael und Haus der Begegnung Innsbruck) miteinander und mit dem Publikum über Chancen und Herausforderungen der Friedensbildung.

Die Volkshochschulen auf der KEBÖ-Tagung

Die Volkshochschulen trugen mit großem Engagement zur Jahrestagung bei. Schon die rege Teilnahme aus dem VÖV, der wba und den VHS zeigte, wie sehr das Thema und die Konferenz der Erwachsenenbildung als Institution mit der Arbeit der Volkshochschulen verbunden ist. Besonders sichtbar wurde dies bei der Präsentation von Best-Practice-Projekten: Die Volkshochschulen der Burgenländischen Kroaten, der Burgenländischen Ungarn sowie der Burgenländischen Roma stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass Vielfalt ein Motor für Bildung, Dialog und gesellschaftlichen Zusammenhalt sein kann.

Der Beitrag der Volkshochschulen zu einem demokratischen Miteinander wurde auch in den Diskussionen aufgegriffen: Terezija Stoisits schilderte, wie stark sie die Erwachsenenbildung an der VHS geprägt hat, während Harald Welzer unterstrich, dass Volkshochschulen unverzichtbare Orte der Demokratie sind: „Soziale Begegnungsräume sind für eine Demokratie von existentieller Bedeutung und deshalb finde ich das gut, was die Volkshochschulen da alles machen.“

Vorsitz der KEBÖ von Bernd Wachter (FORUM) auf John Evers (VÖV) übergeben

Zum Abschluss der Tagung erfolgte die feierliche Übergabe des KEBÖ-Vorsitzes: Bernd Wachter (FORUM) übergab nach zwei intensiven Jahren die Leitung an John Evers (VÖV). In seiner Dankesrede würdigte Evers die Arbeit seines Vorgängers, der die KEBÖ nicht nur durch herausfordernde Zeiten geführt, sondern auch die Umwandlung in einen Verein entscheidend vorangetrieben hat. Evers betonte, dass die gemeinnützige Erwachsenenbildung einen unschätzbaren Wert für die Gesellschaft habe: „Wer die Arbeit der KEBÖ-Verbände stärkt, stärkt das soziale Lernen, den Zusammenhalt und die Demokratie – und nicht jene, die Bildung lediglich als Geschäft verstehen.“ 

Die nächste Jahrestagung findet am 22. September 2026 in Graz statt.