EAEA Country Reports 2024/25

17.12.2025 | EB in Europa

Die neuen EAEA Country Reports 2024/25 geben einen zivilgesellschaftlichen Blick auf die aktuellen Entwicklungen in der Erwachsenenbildung (ALE) in Europa. Basierend auf einer Umfrage unter 15 Mitgliedsorganisationen der EAEA analysiert die Ausgabe die Situation in 12 Ländern: Österreich, Belgien, Finnland, Deutschland, Ungarn, Irland, Portugal, Slowenien, Schweden, Schweiz, Türkei und Vereinigtes Königreich.

Zentrale Erkenntnisse:

Nationale ALE-Politiken orientieren sich stark an europäischen Trends und setzen den Fokus auf Beschäftigung und Arbeitsmarktbedarfe.

Künstliche Intelligenz (KI) wird bereits von 67 % der Organisationen genutzt – sei es im Unterricht, als berufliche Kompetenz oder zur administrativen Unterstützung. 33 % sind noch zurückhaltend, vor allem wegen ethischer Bedenken.

Zivilgesellschaftliche Organisationen kämpfen weiterhin um Mitsprache in der Politikgestaltung, während Lernende kaum Einflussmöglichkeiten haben.

Finanzierung bleibt eine große Herausforderung:

  • 50 % berichten von einer Verschlechterung der Finanzierungssituation,
  • 33,3 % sehen keine Veränderung,
  • 16,7 % erkennen leichte Verbesserungen.

Österreich

Die EAEA-Analyse zu Österreich zeigt: Erwachsenenbildungseinrichtungen – allen voran die rund 270 Volkshochschulen der VÖV – liefern einen spürbaren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mehrwert. Sie tragen zur digitalen und grünen Transformation bei, fördern soziale Teilhabe, demokratische Partizipation und das Wohlbefinden der Lernenden.

Jedoch stehen sie vor finanziellen Herausforderungen: Steigende Kosten für Personal, Energie und Mieten treffen auf sinkende finanzielle Spielräume bei Teilnehmenden, insbesondere in Zeiten steigender Inflation. Zwar erholt sich die Teilnahmerate nach COVID-19 – dennoch fehlen oft stabile öffentliche Mittel, um die Angebote langfristig zu sichern.

Die politischen Rahmenbedingungen orientieren sich stark an Arbeitsmarktbedürfnissen. Bereiche wie soziale Kohäsion, Demokratiebildung und nachhaltige Entwicklung bleiben unterfinanziert, obwohl die Zentren genau dort aktiv Mehrwert schaffen.

Die Berichte ergänzen offizielle Daten wie die European Labour Survey 2023 und die European Adult Education Survey 2022 und bieten eine fundierte Basis für Diskussionen und politische Entscheidungen. Besuchen Sie die neue Plattform https://countryreport.eaea.org und entdecken Sie die Berichte nach Ländern, Themen oder in vergleichenden Grafiken unter „Insights“.