8 Erfolgsfaktoren für einen zukünftigen ESF+
21.08.2025 | EB in Österreich
Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist das zentrale Förderinstrument der Europäischen Union zur Stärkung von Beschäftigung, Bildung und sozialer Inklusion in Europa. Für die Förderperiode 2021–2027 wurde der ESF in den ESF+ (Plus) überführt und mit anderen Programmen zusammengelegt. Das Gesamtbudget beträgt 142,7 Milliarden Euro.
Der Europäische Verband der Dienstleister für Menschen mit Behinderungen (EASPD) und 45 europäische Netzwerke – darunter die europäische Erwachsenenbildungsorganisation (EAEA) haben eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, um den Europäischen Sozialfonds+ (ESF+) zu stärken. Anlass ist die bevorstehende Veröffentlichung der Vorschläge der EU-Kommission zum nächsten mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) ab 2027.
Hintergrund: Es bestehen Sorgen, dass der ESF+ gekürzt oder geschwächt werden könnte. Die Erklärung fordert daher, bewährte Prinzipien beizubehalten.
Die 8 Erfolgsfaktoren für einen starken ESF+:
- Gesicherte Finanzierung für Beschäftigung, Bildung und soziale Projekte
- Multi-Level-Governance* zwischen EU und Regionen
- Zweckbindung für soziale Inklusion, damit Mittel benachteiligte Gruppen erreichen
- Vereinfachung und Flexibilität für Nutzende
- Ermöglichende Bedingungen zur Anpassung an internationale Standards
- Partnerschaftsprinzip zur Berücksichtigung lokaler Bedürfnisse
- Förderung lokaler Initiativen statt nur Großprojekte
- Fokus auf langfristige Reformen statt kurzfristiger Investitionen
Die Erklärung soll sicherstellen, dass soziale Programme wie der ESF+ auch künftig eine zentrale Rolle im EU-Haushalt spielen.
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*Multi-Level-Governance (MLG) beschreibt ein System der politischen Steuerung, bei dem verschiedene Ebenen von Regierung und Verwaltung – also lokal, regional, national und supranational (z. B. EU) – gemeinsam Entscheidungen treffen und umsetzen. Statt dass nur eine zentrale Instanz bestimmt, arbeiten mehrere Ebenen koordiniert zusammen, oft auch mit nichtstaatlichen Akteuren wie NGOs, Sozialpartnern oder Bürgerinitiativen.